HEDERSLEBEN
LUTHERSTADT EISLEBEN
Herbstmorgen  in Hedersleben
Herbstmorgen  in Hedersleben
Herbstmorgen in Hedersleben

























 
Ur & Frühgeschichte

 

ab ca. 5.500 v.Chr.: Frühe Jungsteinzeit/Frühneolithikum

  • Ältester Fund aus Hedersleben

  • Am Flurstück „Bolichen“ (heute Burgsdorfer Weg) konnte schon vor etlichen Jahren der älteste Fund aus der Flur Hedersleben geborgen werden, ein Steindepotfund mit fünf Steinbeilen der so genannten Linienbandkeramischen Kultur/Bandkeramikkultur                            (ca. 5.500 - 4.800 v. Chr.). Es handelt sich vermutlich um eine Weihgabe.
ca. 2.400 v. Chr.: Späte Jungsteinzeit/Endneolithikum

  • Am 07.11.1987 wurde am Querweg Spinne - Wormslebener Weg, genannt „Lautenhügel“ durch den Traktoristen Jung und E. Reußner von der ehem. LPG Hedersleben eine große Steinplatte aus der Erde gerissen. Es handelte sich um die Abdeckplatte eines Steinkistengrabes aus der Steinzeit (ca. 2.400 v.u.Z.). Die Ausgrabung erfolgte wegen der Ernte allerdings erst am 15.09.1988. Eine der Giebelplatten war jedoch umgestürzt und hatte einen Schädel unter sich begraben. Die Gefäße lagen daher hinter den Platten und waren nahezu unversehrt. Ihre Verzierung wies auf die Kultur der Schnurkeramik hin, deren Vertreter ab ca. 4.800 v. Chr. hier siedelten. Die Abdeckplatte des Grabes ist heute noch auf dem alten Friedhof in Eisleben ausgestellt. Ein einzigartiger Fund! Eingehende  Untersuchungen ergaben, dass es sich um einen Ausnahmefall handelt. Das Grab ist der so genannten Schönfelder Gruppe zuzuordnen, die im Raum Magdeburg zu Hause war. Die Schönfelder Gruppe, Ammenslebener Stil – aber alles zusammen gehört zur Mansfelder Gruppe, deren Vertreter den Verstorbenen mehrere Gefäße mit ins Grab gaben.
  • An anderer Stelle nämlich auf der Flur mit dem Namen „Der Sieck, der Bien“ (heute: Wormsleber Weg) wurde ein weiteres schnurkeramisches Grab geborgen. Beigaben waren Schüssel und Amphore. Die Untersuchungen der Skelettrest ergab die Bestattung eines Kindes von 12 bis 14 Jahren (ca. 2.400 v. Chr.)
  • Kurz darauf, am 21.03.1981 wurde am Weg nach Wormsleben, rechte Seite, Flurbezeichnung „Der Sieck, der Bien“ ein Grab der Glockenbecherkultur (ca. 2.500 - 2.000 v. Chr.) mit einigen Skelettresten gefunden. Beim „Der Sieck, der Bien“ handelt es sich um die südöstlich der Gemeinde liegende Hochfläche. 
  • Am 24.10.1988 wurde am Wormslebener Weg, linke Seite, Flurbezeichnung „Der Sieck, der Bien“ ein Grab der Glockenbecherkultur entdeckt (ca. 2.400 v. Chr.). Es handelte sich um die sterblichen Überreste einer Frau und eines Kindes. Gefunden wurde eine Schale (Foto) in der drei Bernsteinknöpfe lagen. Auch hier ist die tatkräftige Unterstützung des Herrn Heinz Jäsch zu würdigen. 
  • Beim Bau eines D2 Funkmasts ist am 17. Januar 2004 ein Hockergrab neben dem Schafstall (Mansfelder Weg) gefunden worden. Nach Auskunft des Archäologen Olaf Kürbis stammt es aus der Zeit der Glockenbecherkultur (etwa 4.000 bis 4.500 Jahre alt). Es ist seit 1990 erst das Dritte dieser Art, das im Mansfeldischen geborgen werden konnte. Neben dem unverzierten Becher befanden sich im Grab eine Feuersteinspitze und ein Feuersteinabschlag. Der Fund liegt im Magazin des Landesamtes für Archäologie und Denkmalpflege in Halle (Saale). (Quelle:  MZ-Web.de) 
  • 2,25 km südlich von Hedersleben, am Wormsleber Weg, auf der Flur „Die Marke“, kam es zur Entdeckung eines Gräberfeldes der endneolithischen Schnurkeramik (ca. 2.000 v. Chr.). Drei kleine, sorgfältig aus Sandsteinen gebaute Kisten (Steinkistengräber) konnten untersucht werden. Die wohl ursprünglich vorhandenen Deckplatten der Kisten scheinen schon in früherer Zeit dem Pflug zum Opfer gefallen zu sein. Nur in einem Grab hatten sich die Schädelreste eines Kindes erhalten. Als Beigabe fand sich hier eine kleine unverzierte Amphore. Auf Grund der geringen Größe der beiden anderen Gräber wird man davon ausgehen können, dass auch darin Kinder beigesetzt worden waren. Während eines dieser Gräber keine Funde enthielt, erbrachte das andere neben den Resten eines Gefäßes eine kleine mit Furchenstich und Stacheldrahtornamenten verzierte Amphore, in deren Inneren ein sorgfältig gearbeiteter Silexkratzer lag. (Kugelamphoren-Kultur oder Schnurkeramik, Glockenbecherkultur?)
  • Nördlich von Hedersleben wurde beim Kanalbau 1968 für einen Stall ein weiteres Grab der Glockenbecherkultur gefunden und leider von Bauarbeitern zerstört. Aufgrund sofortiger Nachuntersuchungen konnten folgende Funde geboren werden: 5 Feuersteinpfeilspitzen von sehr schöner Form, die in einem Köcher getragen wurden (dieser war leider vergangen), 3 Bernsteinperlen (baltisch), Reste eines Glockenzonenbechers. Der Bernsteinschmuck war im Mansfelder Land unbekannt und muss wohl durch Handel erworben worden sein. Bei diesem Grab handelt es sich um den schönsten Fund aus der Hederslebener Flur.

ab ca. 2.200 v. Chr.: Bronzezeit

  • Besondere Bedeutung hat ein Grabfund aus der Flur „Der Sieck, der Bien“.(Wormslebener Weg). In einer Steinkiste befand sich ein Männergrab. Beigaben waren bronzene Fingerringe und eine Speerspitze. An der Speerspitze befanden sich noch Holzreste und ein Bronzenagel. Die Frau war in der Erde ohne Steinkiste beigesetzt und hatte eine Tasse und Spiralröllchen mitbekommen.

ab ca. 1.300 v. Chr.: Späte Bronzezeit

  • Am 20.10. – 23.10.1969 wurde an der Windmühle (Müller Döring) im Mansfelder Weg eine Steinpackung ausgehoben. Wunderschön anzusehen ist hier die namensgebende Form des Fundes. 
  • Auf der linken Seite des Wormsleber Weges, ca. 1 km südlich von Hedersleben, auf der Flur „Die Marke“ wurde vom Bodenmeißel der LPG-Traktoren ein weiteres spätbronzezeitliches Gräberfeld aufgerissen. Bei den 17 typischen Steinpackungsgräbern auf ca. 6 ha großem Gebiet handelt es sich nur um einen Teil der vermutlichen Anlage. Unter maßgeblicher Beteiligung von Herrn Heinz Jäsch (Hedersleben) waren punktuelle Untersuchungen der Gräber möglich.

  • Auf dem Flurstück „Bolichen“ im Burgsdorfer Weg kamen größere bronzezeitlichen Siedlung der Helmsdorfer Gruppe (700 v.u.Z.) zutage. Die Siedlungsgruben waren inwendig mit Ton ausgekleidet, die einstmals als Keller dienten. Die spätbronzezeitliche Helmsdorfer Gruppe (ca. 1.300 - 700 v. Chr.) ist in Hedersleben anscheinend sehr stark vertreten gewesen. In einer weiteren Siedlungsgrube lagen menschliche Skelettreste neben Tierknochen. Alle Fundstellen enthielten die typische Keramik der Helmsdorfer Gruppe. Auch auf der Flur „Der Sieck, der Bien“ gibt es bronzezeitliche Siedlungsgruben, oft mit Kreisgräben umgeben.
ab ca. 750 v. Chr.: Hallstattzeit/Frühe Eisenzeit
  • Beim Bau des Landambulatoriums im Pollebener Weg wurden Gräber aus der frühen Eisenzeit entdeckt. Das Skelett lag direkt vor dem Eingang zur jetzigen Praxis von Frau Dr. Jünemann und wurde beim Ausschneiden der Erde akkurat zertrennt. Den Ausgräbern sieht man den Stolz auf ihren Fund an. 
  • Am 12.10.1992 wurde im Schenkberg eine Siedlungsgrube beim Aushub des Kabelgrabens entdeckt. Dabei wurden folgende Bodenfunde gemacht: Gefäßscherben, Reibestein, Feuersteinklingen, Gebissstück vom Tier und Knochenteile (siehe drei Fotos). Der Fund datiert in die Eisenzeit, ungefähr 700 v. Chr.
  • Eine aus blauem Ton hergestellten Urne der Hallstattzeit fand man im so genannten "Wittlerschen Garten" nördöstlich der Kirche. 
 
ab ca. 15 - 0 v. Chr.: Römische Kaiserzeit
  • Bemerkenswert sind eine Situla (Schöpfeimer) aus dem 1. Jahrhundert vor Christus. Diese fand man beim Ausheben von Rübenmieten auf dem dicht westlich des Dorfes gelegenen Ackerstück, das die Einheimischen das Himmelbett nennen.

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